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Data Governance – Sind wir schon bereit dazu?

Über Data Governance wurde in den letzten Jahren viel gesprochen und diskutiert. Eine Eindeutigkeit und Klarheit zur Definition hat sich in Deutschland jedoch noch nicht herauskristallisiert. Auf die Frage: „Was ist Data Governance“ bekommt man unterschiedlichste Antworten. Von der Reduktion rund um alles zu Datenqualität bis hin zu wichtigster Baustein einer Business Architektur.

Bei Großunternehmen und Konzernen mit gut strukturierten IT- und Business-Bereichen hat sich das Thema etabliert. Im deutschen Mittelstand allerdings wird die Bedeutung gesehen, aber Einführungen kommen teils ins Stocken, da die Konzepte zu bürokratisch für den eher pragmatisch vorgehenden Mittelstand aufgesetzt werden.

Um sich ein Bild zu machen, wo man mit seinem eigenen Unternehmen steht, eignet sich die Beantwortung drei Fragen (angelehnt an SAS Insitute, Data Governance). Beantworten sie die drei Fragen und addieren sie die Punkte um zu sehen, ob ihr Unternehmen für eine Data Governance Programm bereit ist:

Data Governance Ergebnis der Abfrage

  • 2 oder 3 Punkte: Ihr Unternehmen ist für ein Data Governance Programm sehr gut vorbereitet und Sie kennen die Vorteile von korrekten Daten für ihre Organisation. Sie haben bereits wichtige Entscheidungen rund um Daten getroffen.
  • 0 oder 1 Punkt: Sie sind auf einem guten Weg für ein Data Governance Programm. Aufgrund der erreichten Transparenz wird es einfach für Sie werden, die relevanten Optimierungspotentiale zu erkennen.
  • Weniger als 0 Punkte: kein Grund entmutigt zu sein. Die meisten Unternehmen befinden sich noch in diesem Stadium. Es wird jedoch ein langer Weg werden um die Vorteile einer umfassenden Data Governance zu erreichen. Machen Sie sich klar, welchen Mehrwert sie erreichen wollen, wie sie einen Sponsor im Top-Management dafür gewinnen und welche Strategie zu Ihrem Unternehmen und Ihrer Unternehmenskultur passt um die Initiative erfolgreich aufzusetzen und schrittweise umzusetzen.

Data Governance – Erfolgsbausteine

Um ein Data Governance Programm erfolgreich auf- und umzusetzen, sollten Sie für die folgenden Punkte ein zu Ihrem Unternehmen passende Definition und Vorgehen adaptieren. Dies ist die Basis für Ihren Erfolg.

  • eine passende Data Governance Definition: z.B. Einführung und Einhaltung eines strukturierten Prozesses, um Daten dauerhaft in wertvolle und nutzbare Informationen zu verwandeln. Dies beinhaltet die Definition von Abläufen, Regeln und Standards. Die Data Governance definiert, wer die Daten und das Datenmodell führend verantwortet. Hierfür gibt es eindeutige Verantwortliche mit dem alle Nutzer der Datenstrukturen und Dateninhalte sich abstimmen müssen.
  • Klarheit für die Strukturverantwortung: organisatorische Zuordnung. Typische Rollen: Data Governance Verantwortlicher, Data Steward, Data Owner, Data Governance Board Member
  • Klarheit für die Datenhoheit: Klare Verantwortlichkeiten für die Daten Domänen (z.B. Kunde, Produkt). Im Mittelpunkt steht hierbei welche Daten in welchen Systemen wie definiert werden. Klare Verantwortlichkeiten für die Datenflüsse (z.B. Kundendatenprozesse) mit dem Schwerpunkt welche Daten werden in welchen Systemen benötigt, wie sind die Transformationsregeln und welche Ausnahmen gibt es in den jeweiligen Systemen zu beachten.
  • Data Governance Prozesse: Steuerungsprozesse: Rollen, Verantwortung, Abstimm- und Freigabeprozesse Operative Prozesse: Datenqualitätsprozesse, Prozesse zur Zusammenarbeit mit den Projekten (Anforderungen, Test, Abnahme)

Kritische Erfolgsfaktoren

Kritische Erfolgsfaktoren für die Einführung einer Data Governance Initiative sind:

  • Organisatorische Zuordnung: Das Data Governance Board ist dem Geschäftsbereich zugeordnet, der die wichtigste Prozessdomäne verantwortet (bei kundenzentrierten Unternehmen ist die Domäne Kunde). Ein Data Steward aus diesem Verantwortungsbereich hat den Vorsitz.
  • Verantwortungsbereich und Kompetenzen: des Data Governance Board sind klar zu definieren. Es gibt keine Veto-Option im Rahmen der definierten Verantwortlichkeit und Kompetenzen.
  • Top Management Unterstützung: Entscheidungen sind konsequent umzusetzen. Hierfür bedarf es einer klarenVerankerung und Unterstützung im Top Management. Die Nichteinhaltung der Data Governance muss sanktioniert werden. Eine harte, konsequente Umsetzung ist eine notwendige Voraussetzung, um die Ziele zu erreichen.
  • Kontrollfunktion: Die Einhaltung der definierten Data Governance ist konsequent zu überwachen. Entsprechende Prozesse sind aufzusetzen.
  • Qualifikation: Data Stewards benötigen ein Tiefenwissen zur Organisation, zu Prozessen und zu den Systemwelten. Daher sind diese Rollen zwingend intern zu besetzen.
  • Kommunikation:
    • die Kommunikation muss professionell konzipiert und gesteuert werden. Es muss eine positive Wahrnehmung erzeugt werden („unterstützt uns deutlich bei unserer Arbeit“).
    • Ablehnenden Haltungen gegenüber Bürokratie („in 6 Monaten wird dies gescheitert sein“) ist proaktiv zu begegnen.
    • Entscheidungen, Anweisungen des Data Governance Boards und Business Plattform Entscheidungen müssen den wichtigen Stakeholdern zeitnah in geeigneter Form bereitgestellt werden.

Data Governance, sind wir schon bereit dazu?

Wir sind gespannt wie sich das Thema Data Governance in den nächsten Jahren entwickelt. Durch immer komplexere und vielschichtigere Prozesse und die Effekte der zunehmenden Datenflut des digitalen Zeitalters sollte die Bedeutung einer strukturierteren und verbindlicheren Vorgehensweise stark an Bedeutung gewinnen.

Gerade wenn es um die Agilität bei der Weiterentwicklung integrierter Lösungen geht, sollte ein gut organisiertes und methodisch vorgehendes Unternehmen deutlich schneller und kostengünstiger sein. Diese Vorteile können in einem harten Wettbewerb, wo es darum geht wer kann eine Lösung oder Prozess zuerst am Markt anbieten, enorme Auswirkungen haben!

 

 

Quellen: Foto by Fotolia. Urheber: tashatuvango

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